Nicht nur unter uns Menschen gibt es Frostbeulen… auch unter den Pflanzen gibt es einige, die bei zu tiefen Minustemperaturen schlapp machen. Welche Winterhärtezone in deinem Garten herrscht, welche Chancen das bedeutet oder wie du deine Zone steuern kannst und welche Pflanzen sich dort entsprechend wohl fühlen: Darum geht es in diesem Beitrag.

Das beeinflusst die Winterhärtezone

Jeder Garten ist individuell. Selbst dein Nachbar kann ganz andere Bedingungen in seinem Garten haben, als du in deinem Garten. Dafür verantwortlich ist das Mikroklima, das von unzähligen Faktoren beeinflusst wird. Kleinklima beeinflussende Faktoren sind beispielsweise Hanglagen oder Kuppen, Mulden, Täler, Waldlagen, Südhänge, auf dem Land oder in der Stadt. Besonders wichtige Punkte, die sich auf die Wintertemperaturen in deinem Garten auswirken sind vor allem Wind und Sonnenexposition.

Liegt dein Garten offen neben einer freien Fläche, musst du mit starken Winden rechnen, die sehr kalte Luft in deinen Garten tragen. Hast du einen Garten, der nach Norden ausgerichtet ist und mit der tief stehenden Sonne im Winter kaum Licht abbekommt, dann musst du ebenfalls mit niedrigeren Temperaturen rechnen.

Liegt dein Garten eher windgeschützt (besonders vor den kalten Ostwinden geschützt) und stark sonnenexponiert, kannst du mit etwas milderen Temperaturen rechnen.

Der Winter als Chance

Winterhärtezonen wurden entwickelt, um einen Überblick über die Toleranzen von Pflanzen gegenüber besonders niedrigen Temperaturen zu bekommen. Das ist eine riesen Planungserleichterung, denn so kannst du genau die Pflanzen auswählen, die mit den Bedingungen in deinem Garten klar kommen. Du brauchst dich nicht um deine Lieblingspflanzen zu sorgen, weil Experten bereits ausprobiert haben welche Pflanzen bis zu welchen Minusgraden noch überleben. Wählst du mit Sorgfalt deine Gartenpflanzen aus, kannst du auf zusätzliche Gartenarbeiten verzichten. Pflanzen, die in deiner Zone problemlos wachsen, brauchen keinen Winterschutz. Das bedeutet, dass du dir eine ganze Menge Arbeit sparen kannst. Statt teure Wintervliese zu kaufen, die an die Pflanzen zu bringen, regelmäßig zu prüfen, ob unter dem Vlies noch alles in Ordnung ist und ab und an die Pflanzen zu lüften, kannst du dich an bezaubernden Winterbildern erfreuen.
Von deiner Liste „Den Garten winterfest machen“ kannst du nun einen Punkt streichen!

Für die gängisten, schönsten und wertvollsten Garten-Gehölze habe ich die Winterhärtezonen zusammengetragen und in einer Liste aufgearbeitet. Dort findest du neben unzähligen Gehölzen weitere hilfreiche Hinweise und inspirierende Winterfotos für deinen Garten.

Winterhärtezone – Du kannst sie steuern!

Du musst die vorherrschenden Bedingungen in deinem Garten aber nicht akzeptieren. Möchtest du gerne ein paar weniger frostfeste Arten in deinem Garten kultivieren, kannst du die Winterhärtezone beeinflussen. Es ist möglich kleinere, geschützte Räume zu gestalten, in denen mildere Temperaturen herrschen. Beispielsweise kannst du je nach Größe deines Gartens an der Grundstücksgrenze große Gehölze und Sträucher pflanzen. Diese wirken als Puffer, sodass es im Winter wärmer und im Sommer etwas kühler ist.
Auch ist es möglich mit geschlossenen Zäunen oder Mauern zu arbeiten. Wenn die Wintersonne auf diese Materialien strahlt, wärmen sie sich auf und wirken wie eine kleine Heizung für deinen Gartenraum.

Frost und Pflanzen – Das kann passieren

Wenn die Temperaturen zu tief fallen, leiden Pflanzen unter Stoffwechselstörungen, die in besonderen Ausmaßen zum Absterben der Organe führen können. Die Pflanzen erfrieren schlicht und einfach.
Insbesondere kalte und trockene Winde erhöhen zusätzlich zur Frostbelastung auch die Verdunstung an der Blattoberfläche (vorwiegend bei wintergrünen Pflanzen). Durch die Verdunstung trocknen Pflanzen aus. Dieser Wasserverlust kann oftmals nicht wieder ausgeglichen werden, wenn der Boden gefroren ist und die Pflanze vertrocknet.
Wichtig ist daher, auch im Winter an frostfreien Tagen, die Pflanzen zu wässern!

Das ist deine Winterhärtezone

Wissenschaftler haben die Temperaturentwicklung der vergangenen Jahre analysiert und daraus für Europa die Winterhärtezonen entwickelt. Sie berechnen sich aus Mittelwerten; bilden also Extremereignisse nicht ab. Diese Grafik ist ein guter Anhaltspunkt mit welchen Minusgraden wir in unserem Garten rechnen müssen. Allerdings kann es immer wieder zu bedeutend kühleren Wetterereignissen kommen. Schau unbedingt in der abgebildeten Karte in welcher Zone du dich befindest und rechne am Besten ein paar Minusgrade drauf – nur um sicher zu gehen!

Winterhärtezonen für Gehölze, Stauden und Gemüse

Diese Winterhärtezonen wurden nicht nur für Gehöze entwickelt. Diese Annäherungen können für alle Pflanzen dieses Planeten angewendet werden. In guten Pflanzkatalogen und auf den Webseiten von guten Gärtnereien findest du auch für Stauden und Gemüse ihre tolerierten Minustemperaturen.
Besonders zu empfehlen ist ein Gartenkalender, der dir rechtzeitig im Jahr mitteilt, wann es Zeit wird Vorkehrungen für den anstehenden Winter zu treffen.
Wenn du einen Gemüsegarten hast oder auf dem Balkon oder in ein paar Kübeln Gemüse anbaust, musst du dir meinen digitalen Gartenkalender ansehen. Dort findest du alle nötigen Aufgaben, wie du die Erntezeit verlängern kannst und welches Gemüse leichte oder starke Fröste verträgt.
Das Beste an diesem Kalender ist, dass du ihn dir in einen persönlichen digitalen Kalender importieren kannst und neben „Kaffeetrinken mit Helli“ oder „Joggen gehen mit Tobi“ nun auch „Tomaten vor dem ersten Frost abernten“ siehst.
Cool oder?!

Dieser digitale Kalender ist übrigens frei von Cookies oder Datensammlern… Dein Kalender gehört Dir und auch die Termine gehören dir. Es ist so, als hättest du alles selbst eingetragen.

Grüne Wintergrüße!

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15.09.2019, Janina Haupt