Startseite » Blog » Tomaten anbauen

Tomaten anbauen

Tomaten anbauen oder Pflanzen kaufen?

Du möchtest frische, aromatische Tomaten ernten? Dann brauchst du als erstes eine Tomatenpflanze, das ist klar.
Entweder kannst du dir eine vorkultivierte Tomatenpflanze kaufen. Diese vorkultivierten Tomatenpflanzen aus dem Gartenmarkt haben durchaus Vorteile: Du sparst dir das Aussäen und Pflegen der zarten Jungpflanzen, bekommst meist schon blühende Pflanzen und kannst oftmals früher erten. Allerdings ist die Sortenvielfalt arg eingeschränkt. Eventuell bekommst du deine Lieblingssorte gar nicht als vorgetriebene Pflanze. Auch musst du bedenken, dass die gekauften Jungpflanzen in irgendwelchen Gewächshäusern ausgesät wurden und du gar nicht wießt, was mit ihnen passiert ist.

Tomaten selbst aussäen und auf der Fensterbank vortreiben ist wesentlich sinnvoller und mach unheimlich viel Freude. Wie das geht, erkläre ich dir Schritt für Schritt mit dem digitalen Gartenkalender.

Tomaten anbauen am richtigen Standort!

Achte auf passende Gemüseerde in die du deine vorgezogenen Pflanzen setzen. Diese ist sehr nährstoffreich, oftmals mit Kompost durchmischt. Im Beet direkt würde ich immer richtig viel reinen Kompost empfehlen. Dünge regelmäßig mit vorgemischtem Tomatendünger und vermeiden Staunässe im Wurzelbereich. Das mögen Tomaten gar nicht! Auch brauchen Tomaten Licht – viel Licht! Suche dir den sonnigsten Platz in deinem Garten. Wenn du Freilandtomaten anbauen möchtest, brauchen sie keine Überdachung. Alle anderen Tomaten vertragen Regen nicht gut. Sie bekommen dann schnell Kraut- und Braunfäule.

Tomaten pflegen:

Ausgeizen:
Bei den Tomatenpflanzen bilden sich in den Blattachseln neue Seitentriebe, die, ausgenommen bei Buschtomaten, entfernt werden sollten. Ob diese entfernt werden müssen oder nicht ist jedoch umstritten:
Vorteile des Ausgeizens sind, dass die Pflanze ihre Kraft in die bereits vorhandenen Früchte geben kann und diese größer werden. Außerdem ist die Pflanze besser belüftet, wenn es weniger Geiztriebe gibt.
Nachteile des Ausgeizens sind allerdings, dass es viele offene Wunden gibt, die das Eindringen von Krankheitserregern begünstigen. Außerdem erhöht es den Pflegeaufwand besonders, da die Pflanzen ab Juni regelmäßig auf neue Triebe geprüft werden müssen.
Wir handhaben es so, dass wir nach gutem Bauchgefühl abwägen welche Triebe wir entfernen und welche dranbleiben.

Stützen:
Insbesondere die ausgegeizten Wuchsformen benötigen eine Stütze. Wir binden unsere Pflanzen an Stäbe und diese zusätzlich an der Hauswand fest. So ist ein umfallen, beispielsweise bei starkem Wind, unmöglich. Buschtomaten oder hängende Varianten benötigen keine Stützen.

Schnitt:
Im Laufe der Vegetationsperiode entlastet es die Pflanze, wenn Triebe, die keine Blüten tragen, abgeschnitten werden.

Bestäuben:
Bildet die Pflanzen viele Blüten aus, trägt anschließend aber nur sehr wenig Früchte, kann es hilfreich sein bei der Bestäubung nachzuhelfen.
Da Tomatenpflanzen Selbstbestäuber sind braucht man nur mit dem Pinsel von einer zur nächsten Blüte wandern und den sogenannten Griffel bestäuben (siehe Foto: Tomatenblüte).

Wässern:
Wir wässern regelmäßig. Die Regelmäßigkeit sorgt für die Ausbildung makelloser Früchte. Gewässert wird idealerweise mit abgestandenem, leicht temperiertem Wasser.
Außerdem sollte ausschließlich von unten gegossen werden. Das bedeutet, dass nur die Erde bewässert wird, nicht aber die Blätter oder Triebe der Pflanze. Auch Regenwasser haben die Tomatenpflanzen nicht gerne auf ihren Blättern. Das fördert die Gefahr von Blattfäule.
Dank unserer automatischen Bewässerungsanlage, dem Rainmaker, brauchen wir uns darüber keine Gedanken mehr machen.

Tomaten vermehren – so geht’s

Ich finde es viel zu schade die abgeschnittenen Triebe und Geiztriebe wegzuschmeißen. Wir stellen diese Triebe für ein bis zwei Wochen in ein Wasserglas. Dort bilden sich rasch Wurzeln und wir können die neuen Jungpflanzen erneut einpflanzen.

Tomaten anbauen – Sortenvielfalt macht Spaß!

Das klingt jetzt nach viel mehr als es wirklich ist. Tomatenpflanzen sind vergleichsweise einfache Gemüsepflanzen die sehr viel Spaß machen. Und wenn man dann doch mal den einen oder anderen Handgriff tun muss, wird man belohnt von dem tollen Tomatenduft, den die Blätter schon bei leichten Berührungen ausstrahlen. Außerdem gibt es so viele verschiedene Sorten. Von den klassischen roten Sorten, über gelbe Variationen bis hin zu Orangenen, solche die grün geerntet werden oder zweifarbige Sorten. Es gibt sie in Größen von winzigen Snack-Sorten bis hin zu mehreren 100g schweren Exemplaren, beispielsweise die `Gigantomo´ die 700 bis 1000g schwer werden.
Falls Ihr noch keine Tomate im Garten habt, kann ich Euch nur ans Herz legen Euch eine zuzulegen. Für jeden Charaktertyp und Gartentyp ist die passende Sorte dabei.
Meine Großmutter hat es sogar geschafft, dass ihre Tomatenfrucht keimt (also die Samen in der Frucht). Wie sie das nur geschafft hat?!
Hattet ihr auch schon mal eine keimende Tomate? Welche Tomatensorte habt ihr in Eurem Garten?

TIPP:
Blumentöpfe als Wasservorrat
Wer weniger trockenheitsverträgliche Pflanzen in seinem Garten stehen hat, kann neben ihnen einen leeren Blumentopf einbuddeln und ihn anschließend mit Wasser auffüllen. Das Wasser sickert dann langsam aus dem Topf in die Erde und die Pflanze hat eine permanente Wasserquelle. Es lohnt sich außerdem den Topf abzudecken, damit keine Insekten angelockt werden.

____________________________
12.07.2020, Janina Wagner

Weitere passenden Artikel:
Weitere Themen zu:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Hinweis: Kommentare werden vor der Veröffentlichung erst noch manuell freigegeben.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

74  +    =  80

Verwaltung aktiver Kommentarbenachrichtigungen.