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Pfeffer

weiß, schwarz, grün, rot, rosa, Boreon, Sarawak, Lampong, Cayenne,…Pfeffer.

Er ist sehr vielseitig im Aussehen, in der Herkunft und im Geschmack. Dabei gibt es nur eine einzige Pfefferpflanze von der all diese unterschiedlichen Körner geerntet werden.
Und zwar von dem Klettergehölz Piper nigrum, auch als Pfefferstrauch bekannt.

Na? Wer von Euch hat das richtig erraten?

Der Echte!

Piper nigrum ist ursprünglich in Indien beheimatet, fand aber bereits vor 1000 Jahren seinen Weg nach Indonesien, Malaysia und mittlerweile auch nach Brasilien und Vietnam. Weltweit werden geschätzte 200.000 bis 300.000 Tonnen jährlich geerntet. Das ist ein lohnendes Millionengeschäft.
Diese Angaben beschränken sich auf den Handel mit echtem Pfeffer. Darunter versteht man den weißen, den schwarzen, den grünen, den langen, Voatsiperifery- und den Kubebenpfeffer.

Spanischer oder Cayennepfeffer wird fälschlicherweise als Pfeffer bezeichnet. Dies sind gemahlene Schoten der Paprikapflanze. Nelkenpfeffer oder Jamaikapfeffer dagegen ist ein Myrtengewächs und hat botanisch nur sehr wenig mit dem Klettergehölz gemein.

Im Englischen steht pepper für echten Pfeffer aber auch für Paprikaschoten. Green pepper kann somit einerseits der grüne Pfeffer sein, andererseits auch die grüne Paprikaschote. Es findet keine Unterscheidung von Paprika und Pfeffer statt.

Hier für Euch ein Überblick:

Ein Überblick

Der Echte (Piper nigrum)

  • Grüner
    Unreife Früchte des Pfefferstrauchs
    Frisch in Salzwasser eingelegt oder schnell und hochtemperiert getrocknet
  • Schwarzer
    Unreife (grüne) oder fast reife (gelb-orange) Früchte des Pfefferstrauchs
    Durch Trocknen runzeln die Früchte und werden schwarz
    Scharf brennender Geschmack
    Heilpflanze: Appetitanregend und verdauungsfördernd
  • Weißer
    Vollreife (rot) geschälte Früchte des Pfefferstrauchs
    Einweichen, Schälen, Trocknen und Bleichen der Früchte
  • Roter
    Vollreife ungeschälte Früchte des Pfefferstrauchs
    Einlegen der Früchte in salzige oder saure Laken
    Getrockneter roter Pfeffer ist sehr selten
  • Borneonpfeffer, Sarawak-, Lampong-Pfeffer
    Bezeichnungen für die Herkunft und damit geschmackliche Unterschiede
    Borneonpfeffer und Sarawak-Pfeffer: Malaysia, Sarawak im Norden von Borneo
    Lampong-Pfeffer: Indonesische Insel Sumatra, Provinz Lampung
  • Piper longum – Langer Pfeffer
    Unreife getrocknete Fruchtkränze
  • Piper borbonense – Voatsiperifery-Pfeffer
    Reife getrocknete Früchte der Wildform des Pfefferstrauchs
    Braun bis schwarz mit Stielansatz
    Scharfer und würziger Geschmack
    Sehr selten und teuer
  • Piper cubeba – Kubebenpfeffer
    Unreife (grün) Früchte des Pfefferstrauchs
    Sonnengetrocknet, tief braunschwarz mit Stielansatz
    Warmes terpentinähnliches Aroma
    Bitter-eukalyptusartiger Geschmack
    Heilpflanze: Schleimlösend, gegen Atembeschwerden, Antiseptische Wirkung

Paprikagewächse (Capsicum)

  • Capsicum annuum – Spanischer Pfeffer
    Züchtungen führten von Gemüsesorten bis zu Sorten mit scharfen und sehr scharfen Früchten
  • Cayennepfeffer
    Gemahlene Schoten der Paprikapflanze
    Besonders scharfe Varietät

Rosa Pfeffer (Schinus terebinthifolius oder molle)

  • Rosa Pfeffer
    Früchte des brasilianischen oder peruanischen Pfefferbaums
    Wird oft unter weißen, schwarzen oder grünen Pfeffer gemischt (aus optischen Gründen)
    Leicht pfefferähnlicher Geschmack

Japanischer Pfeffer (Zanthoxylum piperitum)

  • Japanischer, Chinesischer, Szechuanpfeffer, Anispfeffer, Bergpfeffer
    Getrocknete und von den Samen befreite Fruchtschalen des Rautengewächs Gelbholz
    Rotbraun bis schwarz, stark runzlig
    Prickelnder Geschmack, hinterlässt eine leichte Taubheit auf Zunge und Lippen
    Herkunft: Zentralchinesische Provinz Sichuan

Guineapfeffer (Aframomum melegueta)

  • Guineapfeffer, Meleguetapfeffer, Paradieskörner
    Getrocknete Samen der krautigen Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse
    Pikant-scharfer Geschmack
    Bis zu 10 cm lange Kapselfrüchte, rehrote 2 Millimeter große Samen
    Herkunft: Tropisches Westafrika
    Sehr seltene Verwendung, lediglich in altertümlichen und traditionellen Rezepten

Nelkenpfeffer (Pimenta dioica)

  • Nelkenpfeffer, Jamaikapfeffer, Piment
    Unreife Früchte des immergrünen Baums der Familie der Myrtengewächse
    Scharfer Geschmack, erinnert an Zimt, Muskat und Nelken
    Bekannt als Viergewürz oder Allgewürz
    Pimentblätter werden ebenfalls als Gewürz verwendet

Probiert den ein oder anderen doch mal aus. Welcher ist Euer Favorit beziehungsweise welchen nutzt Ihr am liebsten?

Tipp: §39 Bundesnaturschutzgesetz

Denkt daran: Jährlich ab dem 01.03. bis zum 30. September ist es gesetzlich verboten Bäume, Hecken, Gebüsche und andere Gehölze ab- oder bis auf den Wurzelstock zurückzuschneiden.
Vögel in der Brut- und Vermehrungszeit sollen ungestört nisten können. Für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sollen Nahrungsquellen erhalten bleiben.

Ausnahmen sind: Kurzumtriebsplantagen, gartenbauwirtschaftliche und erwerbsgärtnerische Flächen, Schnitte im Zuge der Verkehrssicherheit.

Formschnitte im Garten, zur Beseitigung des Zuwachses oder Gesundhaltung der Gehölze sind zulässig. Dabei sollte vorher das Gehölz nach Nistplätzen abgesucht werden.

____________________________
03.03.2019, Janina Wagner

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Kommentare

4 Antworten zu „Pfeffer“

  1. Ich habe noch einmal nachgelesen, wann Pflanzen beschnitten werden dürfen. Das heißt, dass ich meine Obstbäume jetzt runterschneide für den Winter, richtig?

    Wir hatten dieses Jahr leider keine große Ernte, weil sowohl Äpfel und Birnen, als auch Pflaumen am Baum geschummelt sind, bevor sie überhaupt reif waren. Wie kann ich das nächstes Jahr verhindern?

    1. Janina Wagner

      Liebe ViMei,
      Das Bundesnaturschutzgesetz hat den 30. September festgesetzt um die Vögel zu schützen. Dies ist kein Starttermin um nun seine Gehölze zu beschneiden.
      Je nach Art und Sorte wird bis in den Winter hinein mit dem Schnitt gewartet. Bei deinen Bäumen solltest du auch noch ein wenig Geduld haben bis du zur Schere oder Säge greifst.
      (Danke für den Tipp, ich werde bezüglich dem Obstbaumschnitt demnächst einen Blogeintrag verfassen.)

      Kranke Früchte erscheinen oftmals an überalterten Pflanzen. Bei Obstgehölzen kann das mit der Vernachlässigung des Schnittrhythmus zusammenhängen. Ein Verjüngungsschnitt kann dann helfen. Eine Ferndiagnose ist jedoch immer schwierig.
      Wichtig ist auf jeden Fall, dass du die kranken Früchte frühzeitig entfernst, auch heruntergefallene aufsammelst und entsorgst, damit sich der Schädling nicht weiter ausbreiten kann.

      Liebe Grüße

  2. Anonymous

    Toller Beitrag über Pfeffer.
    Ich bin übrigens ein großer Fan von rosa Pfeffer.
    Er hat einen außergewöhnlich fruchtigen Geschmack. Dachte allerdings dass es roter Pfeffer sei.Ein genauer Blick auf die Tüte hat mich aber eines besseren belehrt!
    Danke 😃

  3. Hi,liebes Greendroid-Team!

    Ich würze mit schwarzem, gemahlenen Pfeffer, aktuell von Ostmann – kommt aus Dissen.
    Meine Mutter hatte immer Cayenne-Pfeffer in der Küche.

    Liebe Grüße

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