Das ist ein absonniger Standort
und wie Hakonechloa, Phlomis und Alchemilla dort hervorragend im Trio harmonieren!

Absonniger Standort
Was bitte ist denn ein absonniger Standort?
Sonnig: Das ist klar. Schattig: Versteht man auch. Halbschattig: Damit können die meisten auch noch etwas anfangen. Aber absonnig?
Lass mich dir das an einem recht plakativen Vergleich erklären.
Es gibt Menschen die sitzen den ganzen Tag von morgens bis abends in der Sonne. Dabei brauchen Sie sich nicht einmal mit Sonnencreme schützen oder einen Sonnenhut tragen. Ihnen macht die Sonne nichts aus. Ganz im Gegenteil: Diese Menschen genießen es so richtig durchgebraten zu werden. Sie sitzen gerne an sonnigen Standorten.
Ich gehöre leider nicht zu dieser Gruppe Menschen. Obwohl auch ich gerne in der Sonne sitze vertrage ich besonders die Mittagshitze nicht. Wenn ich mich nicht eincreme, verbrenne ich. Wenn ich keinen Sonnenhut trage, dann bekomme ich einen Sonnenstich. Ziemlich blöd… Daher muss ich mich zur Mittagshitze in den Schatten verkriechen. Wäre ich eine Pflanze und könnte meinen Aufenthaltsort nicht nach Belieben wechseln, müsste ich mir einen absonnigen Aufenthaltsort suchen. Also so einen, bei dem ich ausreichend direktes Sonnenlicht abbekomme um glücklich zu sein, aber der intensiven Mittagssonne nicht ausgesetzt bin. Das wäre beispielsweise nord-östlich oder nord-westlich von einem hohen, schmalen Gehölz. Dort bekäme ich morgens und abends Sonne zu sehen, mittags aber nicht und genau das ist ein absonniger Standort.
Hier lohnt sich in jedem Fall dann der Blick nach oben:

Absonniger Standort: 3 geeignete Pflanzen
Hakonechloa, Phlomis und Alchemilla sind Pflanzen, die genau wie ich lieber nicht direkt in der Mittagshitze braten. Phlomis (Brandkraut) könnte die Mittagssonne noch am ehesten vertragen, aber bei der Unberechenbarkeit der sich ändernden Klimabedingungen – wer weiß da schon, wie die Pflanzen wirklich reagieren.
Hakonechloa (Berggras) beispielsweise hat bis vor ein paar Jahren noch ganz wunderbar an sonnigen Standorten wachsen können. Inzwischen ist es dem Berggras dort schlicht weg zu warm, zu hell, zu trocken, zu strahlungsintensiv. Also ab mit dir in den Mittagsschatten.
Alchemilla (Frauenmantel) ist gar nicht so zimperlich mit der Sonnenintensität. Eher problematisch an sonnigen Standorten sind die Bodenbedingungen. Sonnige Standorte sind meist trockener als die Bedingungen an absonnigen Standorten. Wenn wir sie trotzdem in die Sonne pflanzen, müssten wir sie mit regelmäßigen Wassergaben bei Laune halten.

Absonniger Standort – Ganzjährig attraktiv
Pflanzen wir dieses Trio an einen absonnigen Standort, bereiten sie uns das ganze Jahr über Freude. Phlomis und Alchemilla sind wintergrün. Die Beete sind also im Winter nicht trist und leer. Hakonechloa treibt im Frühjahr aus und ergänzt das Beet um auffällige Blattkontraste. Das filigrane Blattwerk des Gras sieht einfach toll neben den großen Blättern vom Phlomis aus.
Der Sommer ist natürlich von einer Blütenfülle durchzogen. Erst blüht Alchemilla in einem hellen, frischen Gelb. Später gesellen sich die etagenartig angeordneten gelben Blütenbälle vom Phlomis hinzu. Die Bedingungen am absonnigen Standort sind besonders in den Sommermonaten wichtig. Überschattet zu dieser Zeit beispielsweise ein Gehölz die Kombi überstehen die Pflanzen die Monate problemlos. Im Herbst präsentiert Hakoneckloa seine farbenfrohe Herbstfärbung und die Blütenstände vom Pholmis entwickeln sich langsam zu kreisrunden Samenständen, die sogar standfest den Winter überdauern.

Pflanzenkombi am absonnigen Standort
Eine andere, wunderschöne Pflanzenkombi mit Hakonechloa findest du übrigens hier. Es ist ein wunderschönes Gras, das viele Gartenecken easy-peasy aufwerten kann. Schau mal vorbei.
Grüne Grüße!
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03.09.2023, Janina Haupt
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